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EDV-L�sungen in der Druckerei S�ntisPrint

Topix AG und SäntisPrint AG

Eine erfolgreiche Partnerschaft

Investitionen im EDV-Bereich sind für grafische Betriebe eine notwendige, aber komplexe Angelegenheit. Wer wie die SäntisPrint AG auf die Unterstützung eines verlässlichen Systemintegrators zählen kann, hat einen entscheidenden Vorteil.

DAVID LEE Grafische Betriebe müssen heute strategisch richtig vorgehen, wenn sie überleben wollen. Der Konkurrenzkampf infolge der hohen Dichte von Druckereien in der Schweiz wurde durch Inhouse-Publishing, Digitaldruck und Copyshops weiter verschärft. Investieren viele Druckereibetreiber ohnehin lieber in eine repräsentative Druckmaschine als in die IT-Infrastruktur oder in das Know-how der Mitarbeiter, so drücken sie sich bei abnehmenden Gewinnen erst recht um anstehende Erneuerungen. Dreht sich diese Spirale einige Zeit, so wird die Modernisierung zu einem kaum mehr lösbaren Unterfangen. Das Beiziehen externer Beratung und die Umsetzung kontinuierlicher Erneuerungen können diese Talfahrt verhindern.

Investieren ja, aber worin?

Bei SäntisPrint AG im appenzellischen Urnäsch weiss man: 10% des Brutto-umsatzes sollten jährlich ins Unternehmen reinvestiert werden. Doch zu welchem Zeitpunkt in welche Unternehmensbereiche investieren? Zuerst eine neue Druckmaschine kaufen und dann darum herum Notwendiges aufbauen, oder zuerst die EDV-Voraussetzungen schaffen? Welche Folgeinvestitionen ziehen bestimmte Erneuerungen nach sich, welche Prozesse sollen wann und wie verändert werden? Nicht einfach zu beantwortende Fragen, weil zwischen Hardware, Software, Dienstleistungs­angebot und Know-how des Personals viele Abhängigkeiten bestehen. Christoph Gemperle, Geschäftsführer von SäntisPrint, ist der Meinung, dass eine kleine oder mittlere Druckerei die richtigen Entscheide unter Beiziehen eines verlässlichen Systemintegrators fällen sollte.

Glaubwürdige Einschätzungen

SäntisPrint lässt sich daher von der Topix AG beraten und umfassend betreuen. Grundsätzliche Vorteile eines externen Systemintegrators liegen auf der Hand: Die Fachleute von Topix verfügen durch ihre Spezialisierung im IT- und Prepress-Bereich über sehr grosse Kompetenz und langjährige Erfahrung und sind trotzdem neutral und unabhängig: Im Gegensatz zur Beratung eines Herstellers, die darauf abzielt, die eigenen Produkte zu verkaufen, empfiehlt Topix ein Produkt aufgrund einer unabhängigen Beurteilung des Nutzens für den Kunden. Wenn möglich, werden Hard- und Software selbst getestet – und vor allem wird der eigene Kenntnisstand offen kommuniziert. Wenn nötig, sind die Tests auf die spezifischen Bedürfnisse des Einzelkunden ausgerichtet: Macht der Einsatz dieses oder jenes Flachbildschirms Sinn? Welche Kombination von Betriebssystem, Workflow-Anwendungen, Server- und Speicherkomponenten bietet beste Prozessoptimierung? Welches ist das sinnvollste Backup-System? Wie muss die Firewall konfiguriert sein? Welche Programme sollen hauptsächlich eingesetzt werden und wer soll wann ausgebildet werden? Sollen PCs oder doch eher Macs angeschafft werden?

Ohne Vertrauensbasis funktioniert nichts

Die SäntisPrint AG ist froh, wenn Topix aus den unzähligen Angeboten und Informationen die interessanten herausfiltert, aber auch bislang unbekannte Möglichkeiten aufzeigt und Anstösse gibt, «über den Tellerrand hinauszublicken», wie es Gemperle formuliert. SäntisPrint schätzt an der Topix AG vor allem auch, dass ein einziger Ansprechpartner für Beratung, Beschaffung, Installation, Support und Ausbildung zur Verfügung steht.

Die Dienste eines Systemintegrators führen allerdings nicht automatisch zu diesen Vorteilen. Hat ein Integrator seine Standardlösungen, die er ungeachtet der Situation überall installiert, weil es für ihn den besten Gewinn bedeutet, entsteht keine partnerschaftliche Geschäftsbeziehung. Wenn der Kunde das Gefühl bekommt, er werde nur einseitig beraten, kann den Empfehlungen der Berater nicht mehr vertraut werden. Die Folge ist, dass trotzdem wieder alles selbst ausgeleuchtet und hinterfragt werden muss, als hätte man keine externe Spezialisten beigezogen.

Wenn dagegen ein langfristiges Vertrauensverhältnis aufgebaut wird, das nicht auf Abhängigkeiten basiert, hat der Kunde nicht nur weniger Aufwand, sondern bekommt auch die besseren Lösungen. Denn nach einiger Zeit kennt der Systemintegrator die Situation und die Bedürfnisse des Kunden ganz genau. Wenn er – wie es Topix macht – für den Kunden vorausblickt und frühzeitige Einschätzungen liefert, wo es in den nächsten Jahren Engpässe geben könnte und wo Handlungsbedarf besteht, dann entsteht für die Druckerei ein echter Mehrwert.

«Daten-Höttli»

Kein Zweifel, SäntisPrint und Topix passen zusammen, was die Vorstellung von Geschäftsbeziehungen angeht. Die solide Vertrauensbasis, die Topix bei SäntisPrint aufgebaut hat, pflegt auch SäntisPrint bei ihren Kunden. Das spürt man schon, wenn man in der Druckerei zur Tür hereinkommt: Eine Aufschrift mit einer persönlichen Begrüssung erwartet den Besucher. Die stimmungsvolle Einrichtung findet im traditionell eingerichteten Besprechungszimmer ihre Fortsetzung. Um die Racks mit Netzwerkkomponenten, Administra­tions-, Kommunikations-, Workflow- und Produktionsserver wurde kurzerhand ein kleines Holzhaus (ein «Höttli») im Appenzeller Stil gebaut. Anstatt eines langweiligen Businesslunchs mit ihren Kunden veranstalten die Säntisdrucker lieber ab und zu eine «Chästeilet». Mit der Pflege des «Appizöller» Brauchtums verschafft sich die Firma offenbar gerade bei Auswärtigen – 50% des Umsatzes stammen aus dem Raum Zürich – ein positives Image: herzlich, solid, qualitätsbewusst und doch innovativ.

Mit Hauptsitz in St. Gallen ist Topix in geografischer Nähe. Dies verbessert den Kontakt und hat den Vorteil, dass bei einem Problem schnell gehandelt werden kann.

Bedeutende Umstellungen

In letzter Zeit hat SäntisPrint bedeutende Veränderungen vorgenommen, solche, die früher oder später für die meisten Druckereien anstehen, sofern sie noch nicht vollzogen sind. Auf Anraten der Topix AG stellte man bereits im Jahr 2003 von Mac OS 9 auf OS X um. Der Entscheid hat sich aus verschiedenen Gründen als richtig herausgestellt: früh und kontinuierlich Erfahrungswerte aufbauen, schrittweiser und nicht abrupter Umstieg, der von allen Mitarbeitern auch verkraftet und mitgetragen werden kann. Der frühzeitige Umstieg passt auch zum innovativen Image der SäntisPrint AG.

Die andere grosse Erneuerung war die Umstellung auf CTP. Gemperle ist überzeugt, dass dieses Vorhaben ohne Hilfe der Topix AG mehrere interne Mitarbeiter für längere Zeit beschäftigt hätte. Der Wechsel erforderte unter anderem eine Aufrüstung der Server-Infrastruktur. Die Umstellung startete in der Druckvorstufe, erst anschliessend wurde der CTP-Belichter mit zugehörigem Workflow installiert. Topix riet auch hier, nicht zu lange zu warten. Im Nachhinein beurteilt Gemperle den Zeitpunkt und die Konsequenz der Umstellung als genau richtig.

Der richtige Zeitpunkt ist nicht unbedingt dann, wenn es die meisten anderen auch machen. SäntisPrint war die erste Druckerei in der Schweiz, die den Plattenbelichter Xcalibur 45 von Agfa installierte. Das Gerät belichtet heute bis zu 20 Druckplatten pro Stunde im Format 70×100 cm – eine deutliche Verbesserung gegenüber dem vorherigen filmbasierten Prozess, mit dem man nicht einmal einen Drittel der heutigen Menge produzieren konnte.

Keine Schnellschüsse

Eine voll integrierte Mediendatenbank für die Kunden stand als nächster Investitionsschritt zur Diskussion. Topix brachte diesen Vorschlag, kam aber nach einigen Tests und Überlegungen zum Schluss, dass ein blosses Verwalten von Bildern, wie es die in einer Demostellung getestete Datenbanklösung bot, wenig sinnvoll ist. Wenn schon, müsste eine solche Lösung den Kunden die Möglichkeit bieten, redaktionelle Tätigkeiten mit einzubeziehen. Auch in diesem Fall informierte Topix SäntisPrint über die Revidierung ihrer Ansicht, statt die Installation der Mediendatenbank trotz besserem Wissen voranzutreiben.

Wie viel spart man durch Kommunizieren?

Man ist bei SäntisPrint sehr zufrieden mit der Arbeit der Topix AG. Den Mehrwert in konkreten Zahlen zu messen, ist jedoch kaum möglich. Dieter Herzmann, Geschäftsleiter von Topix, sieht den Mehrwert der Dienstleistungen nicht darin, Druckertreiber zu installieren oder möglichst billige Hardware zu beschaffen, sondern in einer offenen Kommunikation. Und dies lässt sich nur schwer beziffern. Dabei verrechnet Topix ihre Dienstleistungen keineswegs pauschal, sondern liefert detaillierte Kostenabrechnungen. Dies wiederum, um Transparenz und damit Vertrauen zu schaffen.

Der Erfolg der SäntisPrint AG und damit auch der Topix AG gibt den beiden Partnern Recht. Denn eins ist klar: Wenn Auftraggeber aus den grossen Städten, darunter einigen sehr grossen und bekannten, ihre Druckaufträge lieber ins Appenzellerland geben als an die Druckerei gleich um die Ecke, dann muss SäntisPrint ihre besonderen Qualitäten haben.

 

Kasten: Topix AG

Die Topix AG wurde 1989 gegründet und gilt heute als anerkanntes Systemhaus und zuverlässiger Partner für alle EDV-Belange. Die Spezia­lisierung auf die grafische Industrie macht die Topix AG zum leistungsfähigen Beratungs- und Supportunternehmen mit einem Komplettangebot, von der Beratung und dem Verkauf bis hin zu Support, Service und Ausbildung.

Die Topix AG ist qualifizierter Apple Solution Expert, zertifizierter Adobe Prepress-Partner und Adobe-Lizenzcenter sowie Fachhändler der Marken Sun, sgi und HP. Für die Workflow-/Datenlogistik-Lösungen der DTS Medien AG, die Media-Asset-Management-Software von Xinet Inc., die Redaktionssysteme der SoftCare GmbH und Quasar Technologies ist die Topix AG offizieller Wiederverkäufer für die gesamte Schweiz. Das Unternehmen mit Sitz in St. Gallen und einem Supportstützpunkt in Zürich beschäftigt heute 12 Mitarbeiter.

Topix AG, Bildstrasse 5, 9015 St. Gallen
Tel. 071 313 80 40, Fax 071 313 80 44
www.topix.ch

Kasten SäntisPrint AG

Die SäntisPrint AG wurde 1995 durch ein Management-Buy-out aus der konkursiten E. Schoop AG gegründet. Sie beschäftigt heute 45 Mitarbeitende. Der Nettoumsatz liegt gegenwärtig bei ca. 8,4 Mio. Franken pro Jahr; gut die Hälfte davon stammt aus dem Grossraum Zürich. Gedruckt werden im Bogenoffsetdruck vorwiegend Broschüren, Kataloge und Werbedrucksachen, aber auch Periodika, Zeitschriften und Magazine.

Das Flaggschiff der SäntisPrint AG ist die Fünffarben-Offsetdruckmaschine Heidelberg SM 102 CD im Format 72 x 104 cm mit zusätzlichem Lackwerk. Sie verarbeitet Papier bis zu einer Stärke von 1 mm. Die Maschine ist mit dem neuen verlängerten Preset-Plus-Ausleger sowie dem neuen Imagecontrol ausgerüstet.

Im Prepressbereich arbeitet SäntisPrint mit dem Apogee-Workflow von Agfa. Die 9 Mitarbeiter und 2 Lehrlinge setzen dabei die modernsten Mac- und PC-Rechner ein. Auch die Software ist stets auf dem aktuellsten Stand. Weitere Prozess-Eckpunkte sind:

  • Belichter Agfa Xcalibur 45 CTP
  • Preps-Ausschiessstation
  • Agfa Sherpa 24m Proof mit GMG ColorProof
  • Agfa Grand Sherpamatic Plotter doppelseitig
  • Archiv: Overland AIT-Library mit mehreren Terabytes Speicher
  • Server: Windows- und Unix-Server, u.a. SGI mit Xinet Fullpress und einem 750 GB RAID5 System
  • CIP 4

SäntisPrint arbeitet standardmässig mit der Agfa-Sublima-XM-Rastertechnologie.

Weitere Informationen:

SäntisPrint AG, 9107 Urnäsch
Tel. 071 365 68 88, Fax 071 365 68 89
www.saentisprint.ch